9mm – Dem Teufel ein Gebet
Label: Napalm Rec (Edel)
Format: CD
VÖ:21. Oktober 2011
Achtung liebe Eltern! Auch bei dem mittlerweile 4. Album von den Jungs von „9mm“
gibt es eine ordentlich dreckige Mischung aus hartem und aggressivem Rock mit ehrlichen Texten.
Wer
nicht möchte, dass ihre Kinder schon mit 15-16 Jahren anfangen, ihre
Schlagzeuge zu zertrümmern, die Rechnungen von geleerten Jack Daniels
Falschen zu bezahlen, der sollte seinen Kindern diese CD lieber nicht in
die Hand drücken.
„9mm“ ist eine Band, die aus dem Deutschrock Bereich schon fast nicht mehr wegzudenken ist.
Auf Konzerten brettern sie ihre Lieder den Zuhörern schonungslos entgegen.
Dabei
sollte man „9mm“ nicht als reine Deutschrockband abstempeln, da sie
sich eher in Richtung Metal orientieren. Die Texte handeln hier von
Party, Saufgelagen aber auch sozial kritischen Themen, wie
Kinderschänder, Politik oder ähnlichem.
Alles was einen aufregt, wird einfach mal von „Rock Rotten“ heraus geschrien.
Man nennt diese Band nicht ohne Grund:
„Das Sprachrohr im Deutschrock für alle die, die Schnauze gehörig voll haben!“
Stil
mäßig bewegen sich „9mm“ in einer Mischung aus „Rose Tattoo“,
„Motörhead“ und feinstem Deutschrock gewürzt mit einer gesunden Prise
Metal.
So auch ihr viertes Studio-Album
„Dem Teufel ein Gebet“ welches mit 12 + 1 Bonussong aufwartet,
wollen wir uns nun mal genauer anschauen wollen.
„Wenn Träume fliegen“
Ist eine schnelle Temponummer die sich auch als Intro oder als Opener auf einem Konzert gut eignet.
Mit
rhythmischen Drums und fiesem Bass geht’s gleich böse los, bis kratzige
E-Gitarren losschlagen und Rock Rotten ins Mikro brüllt.
Hier geht
es darum, dass man sein ganzes Leben lang mit Ängsten und Zweifeln zu
kämpfen hat. Träume können auch mal platzen. Wenn man sich da draußen
nur umschaut, kann es schnell ziemlich grau in einem werden und der
Frust steigt ins Unermessliche. Doch sollte man bei seinem Frust nicht
vergessen, dass es sowas wie Liebe und Wärme gibt. Diese sollte man in
seinem Herzen speichern, denn nur so lässt es sich einfacher, mit Freude
und Glück leben.
9/10 Punkte
„Symphonie des Zorns“
Ein Song der mit kräftigeren Gitarren gespielt, die im Gegensatz zum ersten Song
in
den Vordergrund rücken. Es folgen leichte Ansätze von Metal. Ein Lied,
welches um einen Menschen dreht, der über die Stränge geschlagen hat und
dem man einfach nur noch Hass und Zorn entgegenbringen kann. Doch am
Ende wird sich der Feind eh selbst besiegen.
7/10 Punkte
„Der letzte Engel“
Das Lied beginnt mit Kirchenglocken und einer Ansage, ehe es rockig zur Sache geht.
Thematisch
dreht es sich hier um die Liebe. Eine Liebe, die man wieder sehen will
und nie verlieren möchte. Doch leider geht diese Geschichte anders aus….
9/10 Punkte
„Kain vs. Abel“
Wenn
der Bruder nur noch seinen berufliche Erfolg sieht und seine
Geschwister vergisst, dann gibt es eben diesen Song. Von leicht rockig
bis leichtem Metal wechselt der Song und rundet den Text gut ab. Hier
wird dem Bruder ordentlich in den Hinter getreten und die Meinung
gegeigt.
Hier kann man beim familiären Stress und Streit gut seine Dampf ablassen.
Dennoch fehlt hier der letzte Paukenschlag und daher gibt es hier nur
6/10 Punkten
„9/ARR“
Diese Ansage erinnert ein wenig an die Ansagen, die sonst einst „J.B.O.“ verwendet haben.
Hier geht’s um Rock`n`Roll , Konzerte und Festivals sowie Alkohol bis zum Umfallen.
Leider bleibt hier die Ansage das einzige witzige in diesem Song.
Textlich etwas plump und der letzte kick fehlt, auch wenn man den Chorus
selbst mit 3,0 Pro Mille noch mit singen könnte.
5 / 10 Punkte
„Dein Wille ist Gesetz“
Hier
in dem Song geht’s sicherlich rockig hoch her, doch bis jetzt ist es
der ruhigste und melodischste Track auf diesem Album. Ein Song der Mut
machen soll.
Denn „dein Wille ist Gesetz!“
Musikalisch gut umgesetzt. Textlich etwas schwach.
7/10 Punkte
„Feigheit“
Sehr hart, metalisch und aggressiver Sound.
Textlich geht’s auch richtig ab, da man mit der Feigheit von so manchen Menschen abrechnet.
Der Refrain dabei ist schon leicht Ohrwurm verdächtig.
Aber hört selbst.
8/10 Punkte
„Party Rock n Bier“
Eine Partyhymne für das Bier und den Alk.
Super eingesetzte E-Gitarren und ein herrliches
Drummgewitter.
9/10 Punkte
„Evil Knievel“
Eine Hommage an den gleichnamigen Stuntman.
Schnelle Prügelschlagzeug Nummer.
5/10 Punkte
„Sommer“
Ein
ruhiger Song gegenüber den anderen. Ein doppeldeutiger Text macht hier
Laune, da man ihn als schlichte Sommerverehrung oder ironischen
Seitenhieb auf die deutsche 2. Gesellschaftsschicht, den sogenannten
ärmeren deutschen, verstehen kann.
Gängige Grooves laden ein zum ab tanzen, feiern und mitsingen ein.
„Da kann jetzt kommen was auch will, ich pack die Sorgen auf den Grill!
...Sommer satt und Sonnenschein...“
10/10 Punkte
„Amigos Para Siempre“
Auch hier wieder diese Doppeldeutigkeit im Text.
Einerseits machen sich „9m“ lustig über den „Ballermann“, andererseits feiern sie das Saufgelage dort.
Textlich daher auch einfach gehalten, damit es die „Besoffskis“ auch mitgröhlen können. :-p
8/10 Punkte
„Störtebecker“
Hier dreht es sich um Klaus Störtebeker, auch Klaas Störtebeker,
der Anführer der Vitalienbrüder und der wohl bekannteste Seeräuber war.
Hier wird am Anfang mit schön typischen Seemannsgeräuschen gearbeitet.
Doch dann geht’s im rhythmischen Galopp schön rockig los.
7/10 Punkte
„Durstige Männer BONUSTRACK“
Dieses Lied kennen wir doch von den „Dimple Minds“ oder?
Richtig! - es ist ein Coversong!
Der Song ist nicht wesentlich anders als der von den „Dimple Minds“.
Hier sticht einfach nur die Stimme von „Rock Rotten“ heraus!
Diesen Song lassen wir außer Wertung da es sich um einen Cover-Song handelt.
Gesamtpunktzahl:90 /120 = 75% = Note 3
Anspieltipps: "Wenn träume fliegen", "Der letzte Engel", "Party Rock n Bier", "Sommer"
(c) by snab1986
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