Eschenbach - Alles in Allem
Label: 3r Entertainment Ag (1) (Tonpool)
Format: CD
VÖ: 27. Januar 2012
Nach
2 Jahren und 2 Monaten voller Ungeduld haben die Jungs von Eschenbach
endlich nachgelegt. So langsam scheinen sie vom Stil her auch etwas aus
Stephans Schatten treten zu wollen.
Als Mitkomponist erwähnt ist Stephan lediglich zu einem Song. Mischen und produzieren durfte er dennoch
Null Eins
Eine
Botschaft an alle, die die sozialen Netzwerke feiern und sie zum
Hauptbestandteil ihres Lebens machen und meinen, dabei zu gewinnen. Das
einzige, was es da noch zu gewinnen gibt, sind falsche Freunde und
Isolation. Trotz viel Schlagzeug und harter Gitarre textfreundlich
abgemischt, welcher grad in unserer Zeit nicht untergehen darf.
9/10 Punkte
Teufel im Detail
Perfekt
vor dem Konzert. Der „Teufel im Detail“ steckt hier eindeutig in Texten
und Stil, die Liebe dazu in der Musik selbst. Eschenbach zieht einfach
magisch an, freut sich über jeden Applaus, zieht aber auch gern weiter
und zieht die nächste Stadt in ihren teuflischen Bann.
8/10 Punkte
Schöne Welt
Schönes
Intro mit dezentem Donner,der sich später wiederholt. Insgesamt harte,
aber sehr gut platzierte Gitarre und hartes, treibendes Schlagzeug,
welche ab und an gut gesetzt und gezielt aussetzen. Durch den Song
führen christliche Gleichnisse, kombiniert mit der Frage: Was willst du
vom Leben und woher bekommst du es? Ist „Gottes schöne Welt“ die Lösung?
8/10 Punkte
Hassliebe
Liebe
hin oder her, irgendwann hat man einfach keine Lust mehr auf die Lügen
und Intrigen des Gegenübers oder die der Liebe. Die Liebe wird
unglaubwürdig, aus der Enttäuschung wird Hass.
Ein Song mit ganz gutem Tempo und viel und nicht ganz sauberer Gitarre.
8/10 Punkte
Renn
Wie
real das Leben ist, entscheiden wir selbst. Und wenn es uns die Luft
nimmt: einfach mal ausbrechen. Message dabei: keiner ist mit diesem
Wunsch nach der Befreiung allein.
Das Lebenselixier dazu gibt`s natürlich von Eschenbach.
Eine nicht ganz so temporeiche Nummer, die dafür im Refrain umso kraftvoller rüberkommt.
7/10 Punkte
Tage voller Sonne
Mal ne nette Party-Nummer, die trotzdem den etwas dunkleren Stil treu bleibt.
Gute Laune für alle, bei denen die Welt nicht glitzert, außer man feiert im Schnee.
Ob es gefällt und wirklich gute Laune macht, ist allerdings Geschmackssache.
6/10 Punkte
Furie aus der Hölle
Wer
kennt sie nicht, die wunderschönen, aber eiskalten und berechnenden
Biester der Damenwelt? Sie verstehen es, einem das Blut zum kochen zu
bringen, erst vor Leidenschaft, dann vor Wut.
Wenn man die Furie im ursprünglichen Sinne betrachtet, ist der Song weniger Negativ.
Denn da handelt es sich „nur“ um eine Rachegöttin. Wie ihr das verstehen wollt, dürft ihr selbst entscheiden.
Grundsätzlich musikalisch gut umgesetzt. Was etwas fehlt, sind die Highlights zur Wiedererkennung.
6/10 Punkte
Geist gegen Sucht
Süchtig? Nein? – Doch! Egal, wie harmlos es ist, an irgendeiner Sucht hängen wir alle.
Und
das ist in einem gewissen Rahmen auch vollkommen in Ordnung, solange es
uns vorm durchdrehen bewahrt. Was daran mehr als traurig ist: es geht
heute gar nicht mehr ohne Sucht, auch wenn es nur der Kaffee ist. Kleine
unterschwellige Botschaft: wenn ihr (womit auch immer) aufhört, zieht
es auch durch.
Ohrwurmcharakter !
10/10 Punkte
Horizont der Gnade
Für
den ersten Moment ein wunderschönes Liebeslied. – Aber verarscht. Ob
Trennung oder einfach nur der Gedanke ans Sterben ist mal wieder
Ansichtssache. Das Gedankenspiel des Textes an sich ist allerdings nicht
ohne.
Ruhiger, emotionaler Song, der einlädt, die Gedanken schweifen zu lassen.
8/10 Punkte
Rettet unsere Seelen
Auch
hier haben wir wieder viel Platz für Interpretation. „Hochverrat an der
eigenen Person … ein Attentat mit friedlicher Vision“. Man ändert sich
also entweder, um jemand anderen zu gefallen oder selbst neu zu starten,
wozu ja auch immer eine Veränderung notwendig ist.
Nochmal eine verhältnismäßig ruhige, aber nicht gerade mitreißende Nummer.
6/10 Punkte
Die Kraft zu träumen
Stephans Stil kommt hier eindeutig wieder ziemlich stark durch.
Realität hin oder her. Ohne Träume, keine Ideen und ohne die keinen Antrieb zum weiter machen.
Wenig Tempo, viel Ausdruck, einfach den Inhalt super in Musik verpackt.
9/10 Punkte
Die mit dem Nebel ziehen
Gedanken und Erinnerungen kommen und gehen, ohne dass man es selbst in der Hand hat, wie im Nebel wandelnde Geister.
Wenig Rhythmus und mit akustischer Gitarre. Perfekt, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
8/10 Punkte
Gesamtpunktzahl : 93/120 = 77,5 % = Note 3+
(c) by snab1986