Freitag, 31. August 2012

Pe Schorowsky - Dreck & Seelenbrokat

Pe Schorowsky – „Dreck & Seelenbrokat“






Mit „Dreck und Seelenbrokat“ startet Pe Schorowsky seine Solo-Karriere. Nach 25 Jahre an den Drums bei den Böhsen Onkelz, sollte es diesmal was anderes sein. Pe agiert nicht an den Drums, sondern am Mikrofonständer und das mit überraschend gutem Ergebnis.
Anfangs wusste ich absolut nicht, was ich von diesem Album erwarten sollte und wie der Gesang am Ende sein wird. Schließlich hat der Pe noch nie auf einem Album gesungen. Doch was der Hörer hier geliefert bekommt, ist eine fantastische Stimme, die sofort beeindruckt. Das Ganze läßt auf eine Mischung aus den Ärzten und The Offspring zurückschließen. Mit Franco Leon gibt es sogar noch einen weiteren gesanglichen Backgroundpart, der Modernes mit Alternativem verbindet. Auf dem Album geht es voll zur Sache, die lange Wartezeit hat sich also gelohnt. Stilmäßig würde ich "Dreck und Seelenbrokat" bei Deutsch-Punk-Rock einstufen.

Das Album kommt mit fetten Gitarren und treibenden Rhythmen daher. Das stellt man auch gleich beim ersten Song "Nur noch nen Tag“ fest. Pe's Themen kommen aus dem alltäglichen Leben, so besingt er in diesem ersten Song, dass mancher gern alles auf den nächsten Tag verschiebt. Das Album öffnet den Hörern die Augen und Ohren, da es hier um Themen geht, die wir manchmal gern vergessen. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Selbstverwirklichung. Jeder soll einfach so sein, wie er ist und im Hier und Jetzt leben. Aber auch Spaßiges kommt zu Tragen. In „Schweinekarre“ geht es um ein altgeliebtes Auto, von dem man sich nicht trennen kann.
Musikalisch verbindet das Album unterschiedlichste Stilrichtungen. Mal geht es ruhig, leicht und melancholisch zur Werke und das andere Mal ziemlich hart. Der Pe hat sich hier gut ausprobieren können. Und für einen Musiker, der vorher nie ein Mikrofon in der Hand hatte, ist das meiner Meinung nach ein wahres Kunstwerk.

Fazit: ein sehr rockiges, zum Teil punkiges Album mit zwölf fantastischen Songs zum Abfeiern. Sicherlich sind das für eine eigene Tour noch zu wenig Songs. Aber sollten weitere folgen, wird es für den Pe jetzt schon schwer werden, seine Livesongs auszuwählen, da von den zwölf Tracks einer besser ist als der nächste. Dieses Debüt-Album ist für mich die Überraschung des Jahres und für Freunde des Deutschrock absolut empfehlenswert.
Also ab in den Plattenladen eures Vertrauens und gekauft das Ding!

(c) by snab1986

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen