Donnerstag, 26. Mai 2016

Proll Guns - Horseflesh BBQ

Proll Guns – Horseflesh BBQ
Release 26.02.2016 at NRT-Records
Mehr Infos unter: www.prollguns.com

Proll Guns ist eine Band bestehend aus 3 harten Salzburger Jungs die eine Mischung aus Trash-Metal und Country spielen. Sie selbst nennen ihren Stil „Rock'n'Western Roll Metal“ oder wie ich es nennen würde, Country-Metal. Knallharte Riffs mit schunkeligen Sounds. Perfekt um in den Kneipen der Stadt auf dieser Musik, ein paar Gläser zu nehmen. Horseflesh BBQ wurde unter dem deutschen Indie Label NRT-Records veröffentlicht. Gemischt und gemastert vom dänischen Produzenten Tue Madsen, welcher auch für Ektomorf oder Sick of It All zuständig war.

Zehn abwechslungsreiche Songs stehen uns bevor, die wir uns einfach mal genauer ansehen/anhören werden.

1. Texas Banjo Massacre:

Mit dem Banjo, beim Lagerfeuer spielend so klingt und fängt dieser Track an, ehe eine weitere E-Gitarre hinzustößt und der Track dann zur Mitte mit einem Knall die volle Fahrt aufnimmt. Stellt euch eine Bar vor. Alle sind genüsslich am trinken und Skat spielen, bis der böse Ganove in der Bar eintrifft und für ungemütliche Stimmung sorgt. Doch der Dorf Sheriff ist schon da und lässt es am Ende wieder etwas ruhiger werden in diesem Lokal. Genauso läuft dieser Track Texas Banjo Massacre ab.

2. Horseflesh Barbecue:

Der Titelsong geht gleich in die vollen und lässt es ordentlich krachen.
Öffnet den Whiskey und schmeißt den Grill an! Auch wenn es nun ein Horseflesh BBQ gibt, kommt der Track mit ordentlich Pferdestärke daher.

3. From Texas To Hell:

Erst vertraute ruhige Klänge, später ein Akustikgitarrensolo und zum Ende wird einem das Gehirn weggepustet. Metal vom feinsten. Eine Mischung aus Metallica meets Motörhead die sich zu einem riesigen Metal-Tonardo verbünden.

4. Bloodgun Blues:

Hier bekommt man das Gefühl Live mitten im Konzert dabei zu sein. Der Einspieler einer Location tut sein Übriges dazu. Der Sound ist in diesem Stück moderner, es kommen einige Effekte zum Einsatz und man könnte es dem US-amerikanischen Hardrock / Metal zu ordnen. Hart, mal schnell und frech. Eine klasse Nummer! Darf auf keiner Metal-Party fehlen.

5. Fucking Troublemaker:

Wie soll man diesen Song nun beschreiben. Er klingt total anders und doch fügt er sich genau in die anderen Songs ein. Fassen wir es einfach kurz. Er ist verspielt und ein kleiner fucking Troublemaker. Hoch die Whiskeygläser!

6. Reno Gang:

Dieser Song wechselt dann mal eben zum klassischen Rock n Roll.
Es erinnert mich stark an eine Mischung aus TXL, J.B.O und System Of A Down eine spaßige Nummer.


7. Lookin Out my Backdoor:

Ein Rocksong ein Westernsong oder doch Folkrock. Hier kommt irgendwie alles zusammen und er bereitet einem nur gute Laune. Egal ob an der Bar, am Feuer, auf der Couch oder auf einem Livekonzert.

8. The Revolver:

Dieses ist der längste Song auf diesem Album und eignet sich daher bestens für Gaming Abende.
Waffen geladen und auf Zombie jagt. Übrigens mit einer Banjo geht auch ;) Yee-Haw!

9. Execution:

Ein sehr düsterer Track, der sich Live perfekt als Opener in einem Zugaben block eignet.
Das Wechselspiel zwischen düster, hart, sanft, langsam und schnellen Tönen passt hier perfekt zusammen.

10. Southern Slavery:

Passend zum Outro geht es mit dem Banjo los und lassen das Album sanft in düsterer Westernmanier ausklingen.

Fazit: Bis vor Kurzem war ich kein wirklicher Freund von Death-, Trash- und anderen „Rülps“-Gesang, den man im Metal meist nicht versteht. Solche Bands/Cd`s höre ich dann nur gelegentlich und sicherlich nie am Stück durch. Doch mit Horseflesh BBQ hat es zum ersten Mal eine Band geschafft, das ich mir eine Metal-CD am Stück anhören konnte, ich neugierig auf den nächsten Track war und mich sogar dabei erwischen lies, wie ich fleißig mit wippte und Durst auf ein kühles blondes Bierchen bekam.

Proll Guns sind wahrlich eine Band, die ein neues Sub-Genre erfunden hat, welches man auf den ersten Blick für utopisch hält. Metal und Country, das passt doch nicht. Und ob das passt! Eine Band, die man sicherlich nicht unterschätzen sollte. Für alle die Lemmy von Motörhead vermissen, er ist unter uns und schlummert als versteckte Seele in dieser Band. Ob Lemmy wohl auch auf Country stand. Wir werden es leider nie erfahren. Wenn der Erfolg anhält, und ihr die Band weiterempfehlt, könnte diese Band sich nahtlos auf Wacken als Headliner wiederfinden oder beim nächsten Metal Bash in Hamburg mitmachen. Das Potenzial ist alle mal da.

Aufgrund des immer wieder einkehrenden Überraschungsmoment und der ungewöhnlichen Konstellation aus Metal und Country, welches unter die Haut und tief ins Ohr geht, bekommt dieses Album von mir volle 10 von 10 Punkten. Ein Album, welches ich mir garantiert häufiger zu Gemüte führen werde. Chapeau!


Songempfehlung: Bloodgun Blues, Reno Gang

© by Marcel Enzmann / snab for Snab-Webzine

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