Freitag, 1. Juni 2012

Eisbrecher - Die Hölle muss warten

Eisbrecher - Die Hölle muss warten

Bild

Label: Columbia d (Sony Music)
Format: CD
VÖ: 3. Februar 2012

Nachdem sich Sänger und Texter Alexander „Alexx“ Wesselsky 2003 wegen künstlerischer Differenzen von der Band „Megaherz“ trennte (welche er 1993 ins Leben gerufen hatte), gründete er zusammen mit DJ und Ex-Mitglied von „Megaherz“ Noel Pix (alias Jochen Seibert) die Band „Eisbrecher“. Aufsehen erregte die Band mit ihrem Debütalbum „Eisbrecher“, weil sie als Anreiz für das Kopieren des Albums zwei CD-Rohlinge beilegte. Das Ziel ihrer Aktion war, gegen die Kriminalisierung der Endverbraucher durch die Musikindustrie zu protestieren.

Auch 9 Jahre nach Gründung ist Eisbrecher noch auf Erfolgsspur und steigen mit ihrem Album „Die Hölle muss warten“ auf Platz 3 in die Media Control Charts ein. Wir, das Team von „Radio UnArt“, schauen uns das Album mal genauer an und sagen euch, ob es Bronze verdient hat.

Das Album weist 15 Tracks auf.

Lied 1: „Tanz mit mir“

Ist ein super Opener, der zum Tanzen einlädt. Und genau darum geht es ja auch in diesem Song:
„Tanz mit mir!“ Sehr schnelle Nummer – Pogoalarm vorprogrammiert!
9/10 Punkte

Lied 2: „Augen unter Null“

In diesem Lied geht es darum, dass keiner deiner Anker auf festen Grund trifft. Kurz gesagt: Man sucht das perfekte Glück, findet es aber nicht. So schlendert man einsam durch die Nacht bis hin zur totalen Verzweiflung oder gar in die Depression. Ein leicht romantisches Lied, welches die Stimmung in Melancholie verwandelt. Super gemacht!
9/10 Punkte

Lied 3: „Die Hölle muss warten“

Das Stück, welches der Titeltrack des Albums ist, handelt wieder mal von einer Trennung.
Man opfert sich für die Liebe regelrecht auf, würde alles geben. Wird man dann in den Arsch getreten und verlassen, bricht für manch einen die Welt zusammen. Doch genau hier setzt das Lied an. „Die Hölle muss warten, es ist noch nicht an der Zeit für mich zu geh'n. Trotz all meiner Taten, die Hölle muss warten - es ist noch nicht Zeit für mich zu geh'n.“ Ein Stück mit Orchester und fast filmreifen Intro. Doch leider fehlt hier ein wenig Gefühl. Daher hier nur
7/10 Punkte

Lied 4: „Verrückt“
Hier wird auf Ironischer Art und Weise das Verrücktsein eines Menschen thematisiert.
Aber seien wir doch mal ehrlich – sind wir nicht alle ein wenig verrückt?
Sicherlich eines der Top-Lieder auf diesen Album.
10/10 Punkte

Lied 5: „Herz aus Eis“
Hier wird das Herz aus Eis beschrieben. Man sucht sich eine Person oder ein Thema aber hält nicht lange daran fest, weil man keine Gefühle dazu aufbauen kann. Man ist wie versteinert und fühlt nichts mehr.
Der Song beginnt ganz ruhig mit einer Spieluhr ähnlichen Melodie, wird dann aber düster rockig und sehr hart.
7/10 Punkte

Lied 6: „Prototyp“

Hoffentlich bleibt es bei diesem Lied nur ein Gedanke und Traum.
Denn hier wird der sogenannte Prototyp von Frau gebaut.
„Von ihr die Augen - von ihr das Haar - von ihr die Beine“
Ein Aalglatter Sound mit leicht düsteren Akzenten.
Doch auch hier fehlt der letzte Kick, dass dieses Stück einen vom Hocker reist.
6/10 Punkte

Lied 7: „Ein Leben lang unsterblich“
Lebe im hier und jetzt. Du gibst deinem Leben den Weg vor.
Mach einfach das Beste daraus und du kannst sagen gelebt zu haben.
Sei „Ein Leben lang unsterblich“
Ein ruhigeres Lied, welches auch für eine breitere Masse geschrieben sein könnte.
TV-tauglich.
7/10 Punkte

Lied 8: „Abgrund“
Hier geht es in erster Linie darum, dass wir Menschen meist nur noch stumpf der Masse hinterher laufen.
Einfach ohne eigene Meinung , ohne einmal Nein zu sagen blind hinterher.
Der Text lädt aber auch ein zu Interpretation. Denn wer ist hier genau gemeint?
Ein Bundeswehrsoldat, der blind die Befehle ausführt? Die Nazis, die einfach blind durch die Gegend marschieren? Entscheidet selbst, wem ihr das Stück widmen möchtet.
6/10 Punkte

Lied 9: „In meinem Raum“
In diesem Lied dreht es sich um einen Schizophrenie kranken Menschen, der einfach nur von sich und seinem zweiten Ich fliehen will.
Der anfängliche Schrei zieht den Song kurzfristig ins düstere. Leider wird dieses in diesem Titel nicht weiter fortgesetzt. Somit verliert der Track an tiefe.
7/10 Punkte

Lied 10: „Keine Liebe“

Wenn eine Liebe zu scheitern droht und man nicht weiß ob man das Leid noch weiter ertragen kann, sollte man spätestens dann gründlich überlegen, ob so eine Liebe noch Sinn macht. Spätestens dann wenn man nicht mehr an sie glaubt, ist das Ende nah.
„Keine Liebe ohne Lied - Nichts hält für die Ewigkeit.“
Wieder mal eine schnelle Feiernummer. Auch wenn das Thema eigentlich nicht zum Feiern einlädt.
Obwohl – warum nicht mal eine Trennung feiern?
10/10 Punkte

Lied 11: „Exzess Epress“
In diesem Song geht es um einen Quickie und einen One Night Stand!
Ein sehr elektronisches, düsteres und schnelles Lied.
Achtung! Es lädt zum Pogo und anschließender Nacht ein :P
10/10 Punkte


Lied 12: „Rette mich“
Hier geht es darum, eine allerletzte Chance von einem geliebten Menschen zu bekommen.
„Rette mich“ bevor man in Trauer, Schmerz und Leid untergeht.
Eine schöne und sanfte Ballade, vorgetragen mit sehr viel Gefühl. Lediglich im Refrain wird es kurzfristig schneller und richtig rockig.
10/10 Punkte

Lied 13: „Atem“
Langsam könnte man meinen, dass Alexander Wesselsky in Liebeskummer schwelgt.
Ging bei ihm die Beziehung in die Brüche? Wir wissen es nicht.
„Atem“ ist wieder mal ein Song über Trennungsschmerz.
Die Wunden bluten und man scheint zu sterben. „Doch ich atme noch“.
Das Lied ist wieder anfangs mit Orchester und sehr ruhig und mit viel Gefühl vorgetragen.
Allein der Refrain ist halt wieder dazu da, ein wenig Fahrt auf zu nehmen und rockig zu werden.
9/10 Punkte

Lied 14: „Treiben“

Ein Song der sich um Sehnsucht handelt.
Man liegt mit dem Partner / mit der Partnerin gemütlich zusammen und man weiß, sie muss vorerst wieder los fahren. Doch anstatt in Traurigkeit zu verfallen, möchte Eisbrecher hier die Message senden: Genießt die Zeit, sie/er wird ja wiederkommen.
Nochmal ein rockiger kräftiger Track mit schöner Gitarrenuntermalung im Refrain.
9/10 Punkte

Lied 15: „Böser Traum“
Das letzte Stück dieses Albums ist ein „Böser Traum“.
Ein Albtraum, der die Wahrheit die man sich am Tage nicht zugesteht hervorholt und von dem man selbst nach diesem Traum noch dran zu knabbern hat.
Ein böser, fieser düsterer Track.
8/10 Punkte

Gesamt: 124/150 Punkten = ~82,67 % = Note 2+

Fazit: Das Album ist zurecht auf Platz 3 der Charts.

Anspieltipps: "Verrückt", "Rette mich", "Die Hölle muss warten" , "Atem",

(c) by snab1986

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