Pe Schorowsky – „Dreck & Seelenbrokat“
Mit „Dreck und
Seelenbrokat“ startet Pe Schorowsky seine Solo-Karriere. Nach 25 Jahre
an den Drums bei den Böhsen Onkelz, sollte es diesmal was anderes sein.
Pe agiert nicht an den Drums, sondern am Mikrofonständer und das mit
überraschend gutem Ergebnis.
Anfangs wusste ich absolut nicht, was
ich von diesem Album erwarten sollte und wie der Gesang am Ende sein
wird. Schließlich hat der Pe noch nie auf einem Album gesungen. Doch was
der Hörer hier geliefert bekommt, ist eine fantastische Stimme, die
sofort beeindruckt. Das Ganze läßt auf eine Mischung aus den Ärzten und
The Offspring zurückschließen. Mit Franco Leon gibt es sogar noch einen
weiteren gesanglichen Backgroundpart, der Modernes mit Alternativem
verbindet. Auf dem Album geht es voll zur Sache, die lange Wartezeit hat
sich also gelohnt. Stilmäßig würde ich "Dreck und Seelenbrokat" bei
Deutsch-Punk-Rock einstufen.
Das Album kommt mit fetten Gitarren
und treibenden Rhythmen daher. Das stellt man auch gleich beim ersten
Song "Nur noch nen Tag“ fest. Pe's Themen kommen aus dem alltäglichen
Leben, so besingt er in diesem ersten Song, dass mancher gern alles auf
den nächsten Tag verschiebt. Das Album öffnet den Hörern die Augen und
Ohren, da es hier um Themen geht, die wir manchmal gern vergessen.
Nehmen wir zum Beispiel das Thema Selbstverwirklichung. Jeder soll
einfach so sein, wie er ist und im Hier und Jetzt leben. Aber auch
Spaßiges kommt zu Tragen. In „Schweinekarre“ geht es um ein altgeliebtes
Auto, von dem man sich nicht trennen kann.
Musikalisch verbindet
das Album unterschiedlichste Stilrichtungen. Mal geht es ruhig, leicht
und melancholisch zur Werke und das andere Mal ziemlich hart. Der Pe hat
sich hier gut ausprobieren können. Und für einen Musiker, der vorher
nie ein Mikrofon in der Hand hatte, ist das meiner Meinung nach ein
wahres Kunstwerk.
Fazit: ein sehr rockiges, zum Teil punkiges
Album mit zwölf fantastischen Songs zum Abfeiern. Sicherlich sind das
für eine eigene Tour noch zu wenig Songs. Aber sollten weitere folgen,
wird es für den Pe jetzt schon schwer werden, seine Livesongs
auszuwählen, da von den zwölf Tracks einer besser ist als der nächste.
Dieses Debüt-Album ist für mich die Überraschung des Jahres und für
Freunde des Deutschrock absolut empfehlenswert.
Also ab in den Plattenladen eures Vertrauens und gekauft das Ding!
(c) by snab1986